Woher kommt Gold – und wie wird daraus ein Schmuckstück

Kurz erklärt: Wie entsteht Goldschmuck

Gold ist eines der ältesten und faszinierendsten Materialien der Menschheit. Es war schon Symbol für Sonne, Macht und Ewigkeit, lange bevor wir es zu Ringen und Ketten formten. Doch wie wird aus dem rohen Metall ein Schmuckstück? Im ⇓ technischen Teil unten ⇓ findest du die genauen Abläufe, aber hier kommt erst einmal die einfache Erklärung.

Alles beginnt mit dem Gold selbst. Es wird geschmolzen, gegossen, gewalzt und geformt, bis das Material wieder bereit ist, eine neue Gestalt anzunehmen. Im Siggnatur Atelier arbeiten wir meist mit Recyclinggold oder Rheingold bzw. Flussgold – also Gold, das bereits Teil eines Kreislaufs war, der ethisch weitgehend „sauber“ oder nachvollziehbar ist. So bleibt der Ursprung spürbar, jedes Stück, jede Idee die wir in Materie formen, trägt eine Geschichte in sich.

Wenn das Gold fließt, spürt man seine Kraft: das Glühen im Schmelztiegel, das Knistern beim Abkühlen, das erste Walzen zu feinem Blech oder Draht. Aus diesen Rohformen entstehen neue Ideen – ein Ring, ein Anhänger, vielleicht eine Skulptur. Feuer, Wasser, Luft und Erde wirken zusammen, und genau das verbindet Handwerk mit Alchemie: Transformation in R(h)einform. (Als Düsseldorfer und Rheingoldschmied hier mit „h“ 😂 )

Wer danach tiefer verstehen möchte, woher Gold wirklich stammt, welche Unterschiede Legierungen machen oder wie verantwortungsvolle Goldherstellung aussieht, kann weiter unten weitere wissenswerte Details erfahren oder die Reise in unserer gestalteten PDF „Vom Feuer zur Form“ fortsetzen. Sie führt dich mit Bildern, Erklärungen und Einblicken direkt durch den Prozess – vom Schmelztiegel bis zum fertigen Schmuckstück. Anschließend kannst du im technischen Teil weiter unten noch detaillierter eintauchen, um zu erfahren, wie das Gold entsteht, verarbeitet wird und welche Legierungen dabei eine Rolle spielen oder gleich unseren Materialkunde Workshop mit uns besprechen. Bring deine Freund:innen mit und erlebe die Faszination unseres einzigartigen Berufes ganz nah.


Für alle, die tiefer eintauchen wollen

Vom Feuer zur Form – jetzt als kostenlose PDF

Erlebe die Reise des Goldes – vom Schmelztiegel bis zum fertigen Schmuckstück – in einer liebevoll gestalteten PDF mit exklusiven Fotos, Hintergrundwissen und weiterführenden Gedanken aus dem Siggnatur Atelier. Dadurch erhältst du einen noch tieferen Einblick in das, was Handwerk, Kunst und Verantwortung miteinander verbindet.

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In unserem Technik Workshop erfährst du Hautnah über die Hintergründe zur Herkunft von Gold, zu Gewinnungsmethoden, Recycling und Gestaltung sowie zu Legierungen und ihrer Verwendung bei uns im Siggnatur Atelier.

wir gehen euren Fragen auf die Spur:

– Woher kommt Gold und wie wird daraus ein Schmuckstück?

Der Anlass für diesen Beitrag war eine Sprachnachricht mit ehrlichen Fragen. Wie entsteht Gold, was unterscheidet die Goldarten, und kann man live zusehen, wie ein Schmuckstück entsteht? Wir geben einen offenen Einblick – von der Herkunft bis an unsere Werkbank im Siggnatur Atelier.

– Kommt Gold aus der Natur?

Gold ist ein natürliches Element, das selten in der Erdkruste vorkommt. Es liegt als primäre Lagerstätte in Quarzadern oder als Seifen- und Flussgold vor, das durch Erosion freigesetzt und in Flussbetten angereichert wird. Diese langsamen geologischen Prozesse machen Gold so besonders und begrenzt.

– Warum problematische Gewinnung?

Großflächiger Tagebau baggert Erde ab und zerstört Lebensräume. Im kleingewerblichen Bergbau wird oft das Amalgam-Verfahren genutzt. Quecksilber bindet feines Gold zu Amalgam, das unter freiem Himmel erhitzt wird. Das Quecksilber verdampft direkt in Luft, Boden und Gewässer – was Menschen, Tieren und Ökosystemen schadet. Solche Praktiken sollten wir nicht unterstützen.Weiterführend: UNEP zu Quecksilber im Kleinschürfer-Bergbau

– Gibt es Verantwortungsvolle Wege?

Fairtrade und Fairmined setzen Mindeststandards für Arbeitsrechte und Umweltauflagen und schaffen bessere Nachverfolgbarkeit.

Flussgold und Rheingold können mit schonenderen Methoden gewonnen werden. Hier zählt der genaue Blick auf lokale Standards und belastbare Nachweise.

Recycling reduziert Neugewinnung. Wir arbeiten mit Edelmetallen aus Alt-Schmuck, Elektronik und mit der Aufarbeitung von Gekrätz, also abgeschiedenen Resten und Schleifstäuben aus Werkstätten. Mehr dazu im Beitrag Upcycling bei Siggnatur.

– Wie wird das Rohmaterial zu Schmuck verarbeitet?

Alles beginnt mit der Materialwahl. Je nach Projekt nutzen wir Recycling-, Flussgold oder zertifizierte Quellen. Das Gold wird im Schmelztiegel aufgeschmolzen und mit Silber, Kupfer oder Palladium zur gewünschten Legierung eingestellt. Nach dem Abguss in Barren folgen Walzen, Glühen und Ziehen, bis die passende Stärke und Form erreicht ist. Aus den Halbzeugen entstehen Fassungen, Ringe, Kettenglieder und freie Formen. Feinarbeit, Löten, Feilen, Oberflächenbearbeitung sowie das Fassen der Steine und Finish schließen den Prozess ab. Für komplexe Formen kombinieren wir Handwerk und Technologie. Einblicke dazu im Beitrag 3D-Druck im Schmuck.

Gestaltung als wesentlicher Teil der Goldherstellung

Jedes Stück entsteht nicht nur durch Technik, sondern durch Gestaltung. Ob Einzelstück, Kleinserie oder Prototyp für eine größere Serienproduktion – die Idee prägt Charakter und Ausdruck. Manche Arbeiten entstehen als Autorenstücke mit künstlerisch-bildendem Mehrwert, andere folgen einer klaren funktionalen Linie im Sinn von form follows function.

Im Siggnatur Atelier begegnen sich Handwerk, Kunst und Design. Ein Ring kann Träger einer Geschichte sein, eine Brosche eine kleine Skulptur, ein Anhänger ein Symbol für Transformation. Mehr über den Grenzbereich zwischen Kunst und Schmuck findest du im Beitrag Was ist Kunst-Schmuck.

Wie weit Kunst in gesellschaftliche und spirituelle Bereiche hineinwirkt, greifen wir in Spirit Cooking – Marina Abramović auf. Es geht um Verantwortung der Kunst und um Werte, die wir mit Gesten und Symbolen transportieren – auch in Form von Schmuck.

Goldarten und weitere Edelmetall-Legierungen

Legierungen bestimmen Farbe, Härte und Verarbeitung. Die folgende Übersicht zeigt typische Feinheiten, ihre Eigenschaften und Einsatzbereiche im Schmuck.

Goldlegierungen (Au) (lat.: Aurum)

Feingehalt Karat Farbe / Charakter Eigenschaften Typische Verwendung
Au 333 8 K blass-gelb robust, preiswert, leicht anlaufend Massenware, Ketten, Anhänger, nicht optimal für Handarbeit
Au 375 9 K hell-gelb hart, günstige Alternative zu 585 englischer Markt, Alltagsschmuck, nicht optimal für Handarbeit
Au 585 14 K warm-gelb gute Balance aus Härte und Farbe Trau- & Verlobungsringe, Fassungen
Au 750 18 K satt-gelb weichere, edle Legierung hochwertiger Schmuck, Designstücke
Au 900 21,6 K kräftig-gelb sehr weich, hoher Feingoldanteil Kulturschmuck, Sammlerstücke, Münzen
Au 916 22 K reiches Gelb nahezu Feingold, leicht verformbar asiatischer Markt, Armreifen, Ketten, Münzen
Au 1000 24 K intensiv-gelb sehr weich, reines Gold Barren, Münzen, symbolische Objekte

Platinlegierungen (Pt) (lat.: Platinum)

Feingehalt Farbe Eigenschaften Typische Verwendung
Pt 600 hellgrau hart, seltener genutzt, historisch alte Fassungen, technische Anwendungen
Pt 950 hell-silbrig dicht, hypoallergen, korrosionsfest Fassungen, exklusive Trauringe
Pt 1000 rein-silbrig sehr edel, weich, selten Sammlerstücke, künstlerische Einzelstücke

Silberlegierungen (Ag) (lat.: Argentum)

Feingehalt Bezeichnung Eigenschaften Typische Verwendung
Ag 835 Historische Legierung solide, stark oxidierend Vintage-Schmuck, Besteck
Ag 925 Sterling der Klassiker für Glanz und Festigkeit Silberschmuck generell, Accessoires
Ag 935 Unser Silber höherer Silberanteil, anlauffest Designschmuck, hochwertige Stücke

Der Feingehalt, also die Zahl, beschreibt immer die Anteile des Edelmetalls von 1000 in der Metallmischung. Das heißt, in einer 750er Gelbgold Legierung sind zusätzlich zu dem Hauptanteil von 75% purem Feingold, 250 Teile also 25 % Zusatz enthalten. Die Zusätze bestehen bei z.B. einer Gelbgold-Legierung nahezu ausschließlich aus Silber und Kupfer. In wie vielen Teilen diese zusammengesetzt sind, – beispielsweise eins zu eins für Gelbgold oder zwei zu eins, wird die Legierung rötlicher, bis fast kupferfarben bei Rotgold mit kaum Silberanteil oder unter Zugabe von Palladium bekommt es eine weißliche Farbe und wird zu dem in Europa und Nordamerika beliebten Weißgold.

Welche Legierung sinnvoll ist, hängt von Tragegewohnheiten, Design, Beanspruchung und gewünschter Farbe und auch dem Taint des Trägers ab.
Wir beraten im Atelier individuell und stimmen Material und Fertigung auf das Stück ab. Wir legieren sogar unsere eigenen Farbtöne wie z.B. unser Siggnatur Königsgold 

Bewusstsein, Transparenz, Einladung

Gold ist Material und Symbol. Es steht für Wert, Wandel und Verantwortung. Darum zeigen wir offen, wie ein Stück entsteht und woher das Metall kommt. Wer tiefer einsteigen will, findet Gedanken und Positionen im Bereich Subversiv.

Wenn du magst, schau im Atelier vorbei oder ruf uns an und frag nach unserem Workshopangebot und wir zeigen live, wie aus Rohmaterial ein persönliches Schmuckstück wird, inklusive den genannten Hintergrundinformationen.

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